Autorin: Birgitta Kuhlmey
Diesen Artikel habe ich im Jahre 2010 erstellt.
Kontakt:
birgitta(at)katzengenetik.com
Mit diesem Artikel möchte ich Ihnen helfen, die Fellfarbe Ihrer Katze zu bestimmen. Mitunter ist es nicht einfach, die Fellfarbe zu bestimmen, vor allen Dingen dann nicht, wenn bestimmte Bereiche in Teile der Weiß-Scheckung fallen.
07/2024 - Update für diesen Artikel:
Es gibt einen neuen DNA-Test, der Auskunft darüber gibt, ob die Katze die Farbvariante "Silver" hat. Mehr Infos auf der Seite "Silver-Inhibitor-Test".
Die Fotos auf dieser Seite stammen zum größten Teil von meinen eigenen Straßenkatzen, die mir zugelaufen sind. Andere Fotos stammen von Rassekatzenzüchtern, bei denen ich mich für die Bereitstellung der Fotos herzlich bedanke. Sollte es Einwände wegen der Veröffentlichung der Fotos geben, bitte ich um eine kurze Nachricht. Ich werde die Fotos dann umgehend austauschen.
Die Fotos der Katzen sollen als Beispiele dienen.
Was ich möchte:
Ich möchte Ihnen helfen, die Fellfarbe Ihrer Katze zu entdecken.
Was ich nicht möchte:
Ich möchte nicht, dass Sie glauben,
dass meine Erklärungen das Nonplusultra sind.
Meine Erklärungen sollen nur als Ansatz für
eine Farbbestimmung dienen - nicht mehr und nicht weniger.
Eine Farbbestimmung von Katzen - anhand von Fotos - ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Bitte denken Sie daran, wann immer Sie mich um Rat fragen.
Ich empfehle Ihnen, ziemlich bald nach der Geburt Fotos von Ihren Kitten zu machen.
Machen Sie ein Foto vom Kopf (von vorne). Das Foto könnte hilfreich sein bei der Farbbestimmung von Smoke-Katzen, die oftmals in den ersten Tagen eine Waschbärenzeichnung im Gesicht haben.
Außerdem sollten Sie ein Foto von jedem Kitten von der Seite machen, nicht schräg, sondern im rechten Winkel, damit man die Tabbyzeichnung sieht. Besonders bei langhaarigen Katzen kann man durch das lange Fell später die Tabbyzeichnung nur noch schwer identifizieren.
Bevor Sie beginnen, eine Farbbestimmung zu machen, sollten Sie das Geschlecht der Katze kennen.
Warum?
Auf den Geschlechtschromosomen befinden sich Informationen, ob eine Katze die Farben der Black-Serie im Fell zeigt, ob sie rotes Fell hat oder ob sie gar beide Farben in ihrem Fell vereint. Welche Fellfarben der Nachwuchs aus einer Paarung rote Katze und schwarzer Kater haben kann, steht auf der Seite "Rot-Schwarz Vererbung".
Wenn Sie bei einer weiblichen Katze eine Farbbestimmung machen wollen, müssen Sie damit rechen, dass Sie vielleicht eine Tortie-Katze vor sich haben, die schwarze und rote Flecken im Fell verteilt hat. Meistens sind die roten und schwarzen (oder eine andere Farbe aus der Black-Gruppe) relativ gleichmäßig im Fell verteilt.
Aber es gibt auch Ausnahmen.
Ganz schwierig wird es bei Katzen mit großen Teilen von Weißscheckung. Möglicherweise sind ausgerechnet die roten Farbpartien "unter" der Weißscheckung "versteckt".
Die erste Aufgabe bei der Farbbestimmung Ihrer weiblichen Katze ist, die Fußballen auf Tortie-Bereiche zu untersuchen.
Das ist sehr wichtig. Vergessen Sie das bitte nicht.
Natürlich werden Sie beim Anblick Ihrer Katze eine Idee haben, um welche Farbvarietät es sich handeln könnte. Aber eine genaue Untersuchung sollten Sie trotzdem vornehmen.
Agouti - Non-Agouti
Die Nase liefert eine wichtiges Unterscheidungsmerkmal, das beweist, ob eine Katze eine Agouti-Katze oder eine Non-Agouti-Katze ist.
Vereinfacht gesagt: Eine Non-Agouti-Katze ist eine einfarbige Katze, während eine Agouti-Katze wie eine Tabby-Katze aussieht.
Bei manchen Katzen sieht man aber praktisch keine Tabbyzeichnung, obwohl sie Agouti-Katzen sind. Ich denke dabei an die Farbschläge Chinchilla oder Silver Tipped Point.
Keine Regel ohne Ausnahme.
Diese Regel gilt für alle Katzen mit Außnahme der roten bzw. cremefarbenen Katzen.
Aber zu diesem Thema komme ich später zurück.
Noch mehr Ausnahmen? Ja!
Bei weißen Katzen und bei Katzen mit Weißscheckung.
Weiße Katzen haben immer einen rosa Nasenspiegel.
Wenn bei Katzen mit Weißscheckung der Nasenspiegel in das Gebiet der Weißscheckung fällt, haben diese Katzen auch einen rosa Nasenspiegel.
Zurück zu den anderen Katzen:
Ist der Nasenspiegel voll ausgefärbt, also einfarbig, dann handelt es sich um eine Non-Agouti-Katze. Der Genotyp ist aa.
Die Non-Agouti-Gene "aa" maskieren die Gene für Tabbyzeichnungen, die sich auf anderen Genorten befinden, so dass man die Tabbymuster nicht mehr sehen kann.
Im Haarkleid von einfarbigen Jungtieren mit verdünnten Farbschlägen ist die Tabbyzeichnung häufig als Geisterzeichnung sichtbar.
Am voll ausgefärbten Nasenspiegel kann man die im Genotyp festgelegte Fellfarbe erkennen.
Am Nasenspiegel kann man erkennen, ob eine Katze black, blue, chocolate, lilac, cinnamon oder fawn oder eine deren tortie-Varietäten ist.
Bei den Tortie-Farbschlägen ist der Nasenspiegel meisten zweifarbig, aber nicht immer.
Katzen mit voll ausgefärbten Nasenspiegeln in verschiedenen Farben.
Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.
(Beschreibung der Fellfarben, Fußballen und Nasenspiegel - SOLID - einfarbig: HIER ansehen.)
Ausnahme: Orange-Gen
Bei Katzen mit O-Gen, Orange-Gen, wirken die Non-Agouti-Gene "aa" nicht.
Die Non-Agouti-Gene "aa" maskieren nur die Tabbyzeichnungen der Black-Serie.
Im Genotyp einer Katze muss mindestens ein "o" für "nicht Rot" vorliegen. Das betrifft einfarbige Katzen oder tortie (Schildpatt) Katzen. Dann sehen diese Katzen aus wie black,chocolate, cinnamon - oder wie die Tortie-Variationen: black-tortie, chocolate-tortie und so weiter.
Phänotypisch (äußerlich) sieht man keinen Unterschied, ob eine rote Katze eine Agouti-Katze (Genotyp "aa") oder eine Non-Agouti-Katze (Genotyp "AA" oder "Aa") ist.
Eine rote Katze mit Genotyp "aa" sieht genauso aus wie eine rote Katze mit Genotyp "AA" oder "Aa".
Schauen Sie die Umrandung der Ohren an:
typisch für Non-Agouti.
Der Nasenspiegel ist voll ausgefärbt, ebenfalls ein Zeichen für Non-Agouti.
Rot-Schwarz-Vererbung
Im Buch von Ulrich Klever "Knaurs Großes Katzenbuch", 1985,
ISBN 3-426-26132-4,
habe ich diese Grafik gefunden:
Ulrich Klever, Jahrgang 1922, studierter Zoologe.
Zum Vergrößern auf das Bild klicken.
Brandneu sind die Erkenntisse in Sachen Rot-Schwarz-Vererbung also nicht, wie Sie anhand des Jahrgangs (1922) des Autors Ulrich Klever feststellen können.
Deshalb sollte man von jedem Katzenzüchter erwarten, dass er die Grundregeln der Schwarz-Rot-Vererbung beherrscht.
Beachten Sie aber bitte auch die Probleme bei Katern mit
Umrandeter Nasenspiegel - was bedeutet das?
Wenn der Nasenspiegel in der genetisch festgelegte Farbe umrandet ist und er innen rosa ist, spricht man von einem umrandeten Nasenspiegel.
Hat eine Katze einen umrandeten Nasenspiegel, handelt es sich immer um eine Agouti-Katze, die entweder irgendein Tabbymuster zeigt oder nur getippt ist.
"Getippt" heißt: Es sind nur die Haarspitzen gefärbt wie zum Beispiel bei einer Chinchilla Katze oder einer Shaded-Silver-Katze. Das englische Wort "tip" heißt Spitze.
Obwohl diese Katzen auch irgendein Tabbymuter tragen, kann man das Tabbymuster wegen eines extrem breiten Agoutibandes nicht mehr erkennen.
Agouti-Katzen können diese Genotypen haben:
AA (reinerbig, homozygot) für Agouti oder
Aa (mischerbig, heterozygot) für Agouti.
Die unbehaarte Umrandung der Augen, die Lippen und die Fußballen haben die gleiche Farbe wie die Nasenumrandung und können ebenfalls zur Farbbestimmung miteingezogen werde. Allesamt haben sie die Farbe der Tabbyzeichnung.
Die Tabbyzeichnung kann eine dieser Farben haben: Black, chocolate, cinnamon, blue, lilac, fawn, red, cream oder die Tortie-Variationen.
Agouti-Katzen mit unterschiedlich gefärbten Nasenumrandungen.
Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.
Black-tabby/white Katze. Die schwarze Umrandung der Nase ist auf der linken Seite unterbrochen, weil diese Zone in den Bereich der Weißscheckung fällt.
Black-tabby/white, Agouti-Katze,
9 Wochen alt,
mit fast schwarzem Nasenspiegel.
In seltenen Fällen ist bei Tabby-Katzen (Agouti-Katzen) der komplette Nasenspiegel fast schwarz - bzw. in einer anderen Grundfarbe - ausgefärbt anstatt rosa mit einer Umrandung in der Grundfarbe.
Gewöhnlich wird sich der Nasenspiegel während des ersten Lebensjahres rosa einfärben - mit einer Umrandung in der entsprechenden Grundfarbe.
Links im Bild: Black silver tortie shaded Katze. Die schwarze Nasenumrandung ist in der Mitte unterbrochen, weil diese Zone im roten und nicht im schwarzen Bereich liegt.
Die Halterin dieser Katze dachte zunächst, dass sie eine schlecht gefärbte Silver-Shaded Katze hätte. Gemeinsam haben wir entdeckt, dass es sich um ein Tortie-Varietät handelt.
Fußballen - die unbehaarte Region
Fußballen in unterschiedlichen Farben.
Zum Vergrößern auf ein Bild (unten) klicken.
Zum Vergleich (neue Seite):
Fußballen einer Pointkatze vs. Nicht-Pointkatze
Die Fußballen von chocolate Katzen können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Wichtig ist, dass die Fellfarbe zwischen den unbehaarten Fußballen bei der Farbbestimmung ebenfalls berücksichtigt wird.
Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.
Das Bild (oben) zeigt den Sohlenstreifen am Hinterbein einer black-tabby/white Katze. Der weißgefärbte Teil des Sohlenstreifens liegt im Teil der Schweißscheckung. Der schwarze Teil des Sohlenstreifens zeigt die schwarze Fellfarbe der Black-Tabby-Zeichnung.
"Sohlenstreifen" - ein Fachbegriff aus der Katzenzucht - befinden sich immer an den Hinterpfoten (am Mittelfußknochen) - nicht an den Vorderpfoten.
Diese red-tabby Katze hat einen deutlichen roten Fleck im Anschluss an den unbehaarten Fußballen. Bei einer cream-tabby Katze wäre dieser Fleck cremefarben. Bei vielen Katzen ist der ganze Sohlenstreifen in der Farbe der Tabbyzeichnung, nicht nur so ein kleines Stück wie bei der Katze auf dem Bild.
Es wurde ein Gentest gemacht. Die Katze ist eine non Agouti Katze.
Auf diesem Bild sieht man den kompletten Sohlenstreifen. Direkt am Anschluss vom unbehaarten Fußballen sieht man einen kleinen roten Fleck, der die Farbe der Tabbyzeichnung widerspiegelt. Der Rest des Sohlenstreifens zeigt die Agoutifarbe. Wäre diese Katze eine red-silver-tabby Katze, würde man nicht die Agoutifarbe von Red-Tabby sehen, sondern ein helles Silberweiß - aufgrund des Inhibitor-Gens. Je nach Varietäten-Standard wird ein komplett gefärbter Sohlenstreifen (wie bei Abessinier-Katzen), ein getippter Sohlenstreifen (nur die Haarspitzen sind gefärbt wie bei Silver Shaded) oder ein Sohlenstreifen, der keine Markierungen zeigen soll (wie bei Chinchilla), gefordert.
Zum Vergleich:
Die Schwanzspitze ist ebenfalls ein wichtiges Merkmal zur Farbbestimmung. Die Schwanzspitze soll bei Tabbykatzen in der Farbe der Tabbyzeichnung gefärbt. sein.
Auf dem Foto (links) sieht man die rote Schwanzspitze, den roten Fleck an dem Sohlenstreifen und die rot gefärbten Ohren. Außerdem sieht man deutlich die Agoutifarbe von Red-Tabby.
Auch an der Vorderpfote sieht man einen roten Fleck in der Nähe der unbehaarten Fußballen.
Bei dieser Katze sieht man an der Unterseite der Vorderpfoten deutlich die cremefarbenen Bereiche in der Nähe der Fußballen.
Klick: Vergleich
Pfote black tabby vs.
Pfote seal silver tabby point
Weißscheckung - Karpal-Ballen
Bei Katzen mit geringer Weißscheckung - zum Beispiel Birmakatzen - sind die Pfoten oft komplett weiß.
Der Karpal-Ballen, der auf der Rückseite der Vorderpfote liegt, kann hilfreich bei der Farbbestimmung sein, wenn er in den gefärbten Bereich fällt - wie bei dieser Katze im Bild rechts.
Der Schwanz
Das ist die Schwanzunterseite einer red-tabby Katze.
Oftmals ist es nicht einfach, eine red-tabby Katze von einer red-silver-tabby Katze zu unterscheiden.
Helfen könnte dann Folgendes:
Sehen Sie sich die Unterseite des Schwanzes an.
Legen Sie ein weißes Blatt Papier neben die Schwanzunterseite.
Ist die Schwanzunterseite so weiß wie das Papier, wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine red-silver-tabby Katze handeln, wenn auch der Haaransatz silberweiß ist.
Bei dieser black-silver-tabby Katze Katze (links) gibt es keine Zweifel: Sie trägt das Inhibitor-Gen I. Das bringt die silberweiße Unterseite des Schwanzes deutlich zum Ausdruck.
Die Farbe der Schwanzspitze gibt oftmals Auskunft über die Farbvarietät.
Bei der Kurzhaarkatze (im Bild oben) sieht man die rote Schwanzspitze gut.
Bei der Langhaarkatze (im Bild links) kann man die Farbe der Schwanzspitze nicht wirklich erkennen.
Anmerkungen zu den Katzen in der Bildergalerie weiter unten:
Die Schwanzspitze ist oft sehr hilfreich bei der Farbbestimmung.
Die Schwanzspitze der ersten beiden Katzen (in der oberen Reihe) ist blue.
Beide Katzen sind blue golden shaded point.
Die nächsten beiden Katzen (in der zweiten Reihe) haben eine choclolate Schwanzspitze. Beide Katzen sind chocoate golden shaded point.
Ein anderer wichtiger Aspekt bei der Farbbestimmung:
Schauen Sie die Fellfarbe zwischen den unbehaarten Fußballen an.
(Fotos: 3. Reihe, Foto 5 und 6)
Für Experten:
Bei den beiden letzen Katzen in der unteren Reihe kann man an den Pfötchen gut den Unterschied zwischen Silver und Non-Silver sehen.
Die linke Katze ist eine Seal Silver Shaded Point, eine Agouti-Point-Katze mit Inhibitor-Gen I (Silver) und praktisch weißen Pfötchen, verursacht durch das Inhibitorgen in Verbindung mit Wide Band.
Die rechte Katze (letzte Katze, unten rechts) ist eine Agouti-Point-Katze ohne Inhibitor-Gen, Genotyp ii.
Die Farbvarietät nennt man seal golden shaded point oder golden tipped point.
Die Pfötchen zeigen die Farbe der Tabbyzeichnung plus die Agouitfarbe in Verbindung mit Wide Band.
Die Pfötchen einer Golden Point sind niemals so "weiß" wie die Pfötchen einer Silver Shaded Point bzw. Silver Tipped Point.
Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.
Die Ohren - helfen bei der Farbbestimmung.
Was Ohren verraten können.
Der innere Ohrsaum bei Agouti-Katzen haben die Agouti-Farbe der Katze.
Bei Non-Agouti-Katzen ist der innere Ohrsaum in der Farbe der Katze gefärbt.
Bei Agouti-Katzen mit Inhibitor-Gen, zum Beispiel bei Silver Tabby Katzen, ist der innere Ohrsaum immer silberweiß.
Ein Klick auf die Seite Ohrenparade der Cattery Ribo´s (Renate und Johannes Bohusch, Birmakatzen) wird Dich noch schlauer machen. Wenn die Pfoten und eventuell auch die Nase im Gebiet der Weiß-Scheckung liegen, wird die Rückseite der Ohrmuschel bei der Farbbestimmung helfen können.
Ohren von Katzen mit Agouti und ohne Agouti.
Die Rückseite der Ohrmuscheln verraten den Farbschlag einer Katze. Die Katze auf der linken Seite im Bild ist cream-tabby-point. Ihre Schwester, die Katze auf der rechten Seite im Bild, ist red-tabby-white . Ihre Ohren sind deutlich dunkler als die der cream-tabby-point Katze. Viele Agouti-Katzen haben einen sogenannten Daumenabdruck bzw. Wildfleck auf den Ohren. Das ist ein heller Fleck auf der Rückseite der Ohrmuschel.
Sieht man diese Katze (links im Bild) von vorne an, kann man beim ersten Abblick schon zweifeln, ob sie eine normale Black-Tabby-Katze ist, oder ob sie vielleicht eine "schlechte" Black-Silver-Tabby-Katze sein könnte. Ein warme Agoutifarbe, wie man das von Black-Tabby-Katze erwartet, hat diese Katze nicht.
Das besondere Kennzeichen der Silver-Tabby-Katzen ist ihr silberweißer Haaransatz. Diese Katze auf dem Bild hat einen grauen Haaransatz und sie ist ganz eindeutig keine silver-tabby Katze.
Bei einer näheren Untersuchung der Ohren sieht man, dass der "Ohrsaum" die Agoutifarbe von Black-Tabby hat. Sie müssen das Bild vergrößern, um die typische Umrandung der Ohren einer Black-Tabby-Katze sehen zu können. (Bitte auf das Bild klicken).
Wäre die Katze eine Silver-Tabby-Katze, wäre die Ohrenumrandung silberweiß aufgrund des Inhibitor-Gens "I".
Man sieht auch, dass die Ohrmuscheln in Schwarz und Beige gesprenkelt sind - ein Zeichen für Black-Tabby. Wäre die Katze eine black-silver-tabby Katze, wären die Rückseiten der Ohrmuscheln schwarz-weiß gesprenkelt.
Der Blick auf die Unterseite des Schwanzes lässt alle Zweifel verschwinden. Hier sieht man deutlich die Agoutifarbe von Black-Tabby.
Hätte die Katze den Farbschlag Black-Silver-Tabby, wäre die Schwanzunterseite silberweiß.
Diese Katze ist eine typische Black-Tabby-Katze mit einer sehr schönen warmen Agoutifarbe. Nur am Schwanzende ist die Agoutifarbe etwas blaß.
Agouti-Katzen haben getupfte Schnurrhaarkissen.
Die Stellen, an denen die Schnurrhaare herauswachsen, haben die Farbe der Tabbyzeichnung.
Die unbehaarte Umrandung der Augen hat ebenfalls die Farbe der Tabbyzeichnung - die Farbe, die im Genotyp festgelegt ist.
Agouti-Point-Katzen mit blauen Augen.
Die seal tabby point Katze auf der rechten Seite (unten) hat keine verbreiterten Agouti-Bänder, kein Wide Band. Dadurch sieht man deutlich die Tabbyzeichnung an den Points.
Die Katze auf der linken Seite (unten) hat breite Agouti-Bänder (Wide Band). Durch die Selektion auf breite Agouti-Bänder wurde das Tabbymuster in die Haarspitzen "getrieben". Nur die Haarspitzen sind in der Farbe der Tabbyzeichnung gefärbt (tipped), während der andere Teil des Haares die Agoutifarbe zeigt. Dadurch entsteht eine deutlich hellere Katze, bei der man das Tabbymuster an den Points kaum noch sehen kann.
Tragen solche Katzen das Inhibitor-Gen (Silver), entstehen Varietäten, die man Silver Tipped Point nennt.
Man sagt auch Chinchilla Point oder Silver Shaded Point.
Chinchilla Points haben weiße Sohlenstreifen, während bei den Silver Shaded Points die Sohlenstreifen laut Rassekatzenstandard schattiert sein sollen.
Bei dieser Point-Katze verraten die Ohren und der Nasenrücken, dass sie keine Silver-Katze ist. Sie hat kein Inhibitor-Gen I, sondern den Genotyp ii für nicht Silver. Die Ohren zeigen die Farbe einer Chocolate-Tabby-Katze.
Auf diesem Foto sieht man am Nasenrücken und an den Ohren deutlich den Unterschied zwischen Cinnamon (oberes Bild) und Fawn (unteres Bild).
Vielen Dank an Paula, Cattery Soap Bubble, CH, für die interessanten Fotos von ihren Point-Katzen
Golden Tipped Points werden - wie alle anderen Points - weiß geboren.
Das könnte Sie auch interessieren:
Lyons Feline Genetics Laboratory,
Forschungsprojekte: Silver und Golden
Wann erkennt man die Farbe der Pointkatzen?
Ein paar Tage nach der Geburt kann man die Einfärbung der Points bei den kleinen - fast weißen - Kätzchen beobachten.
Zuerst entwickelt sich die Farbe am Nasenspiegel, an den Ohren, am Schwanz und an den unbehaarten Fußballen.
Nach etwa vier Wochen - machmal auch erst später - kann man die tatsächliche Farbe erkennen.
Die Fotos in der folgenden Bildergalerie stammen von Sabine Barkus, Birmakatzen, Cattery vom Giesenwald.
Diese Tabbymuster der Katzen sind bei Züchtern allgemein bekannt:
Falls Sie bei Ihrem gerade geborenen Agouti-Kitten keine Tabbyzeichnung erkennen können, könnte es sich vielleicht um Ticked-Tabby handeln - wie bei diesem Abessinier-Kitten auf dem Bild (rechts).
Mehr Informationen über den besonderen Genotyp von Ticked-Tabby bei Abessinier-Katzen.
Shaded-Katzen - Agouti-Katzen ohne Tabbyzeichnung
Mehr Informationen über Tipped-Katzen
Shaded, Shell und tipped Katzen sind Agoutikatzen deren Tabbymuster durch ein breites Agoutiband in die Haarspitzen gedrängt wurde, sodass man das Tabbymuster praktisch nicht mehr sehen kann.
"Tipped" darf man nicht verwechseln mit "ticked".
Tipped kommt von Tipping und bezeichnet die in der Farbe der Tabbyzeichnung gefärbten Haarspitzen.
"Ticked" bedeutet die mehrfache Bänderung (hell-dunkel-hell-dunkel) des einzelnen Haares - wie zum Beispiel bei Abessinier-Katzen.
Eine Showkatze in Shaded oder Shell soll keine Streifen an den Beinen haben. Bei einer Shaded-Katze ist das Haarkeid ein bisschen mehr gefärbt als einer Shell, Chinchilla oder bei einer tipped Katze.
Eine Shaded-Katze kann getippte (nur Haarspitzensind gefärbt) Sohlenstreifen haben, während die Sohlenstreifen bei einer Chinchilla silberweiß sein sollen.
Mehr Informationen über Shaded, Shell und tipped Katzen lesen Sie bitte auf der Seite SHADED-KATZEN.
Eine Smoke-Katze ist eine Non-Agouti-Katze mit Inhibitor-Gen I (Silver).
Der Haaransatz (1/8 bis 1/3 der Haarlänge ) muss im Idealfall silberweiß sein.
Oft ist es aber nicht so.
Mitunter ist bei verdünnten Farbschlägen der silberweiße Haaransatz nur schwer zu identifizieren. Man weiß nicht genau, ob das Haar nur schlecht durchgefärbt ist oder ob es sich um den silberweißen Haaransatz aufgrund des Inhibitorgens handelt.
Viel Katzen landen deshalb in der falschen Farbkategorie.
Smoke-Katzen - Non-Agouti-Katzen mit Inhibitor-Gen (Silver)
Bei dieser blue-tortie-smoke Katze sieht man erst bei genauem Hinschauen, dass es sich um eine Smoke-Katze handelt.
Wahrscheinlich ist es eine der größten Herausforderungen für Züchter, eine Smoke-Katze mit wenig ausgeprägtem Silberanteil von einer Non-Silver-Katze (einfarbige Katze) unterscheiden zu können, wenn es sich um verdünnte Farbschläge handet wie Blue, Lilac, Fawn, Cream oder deren Tortie-Variationen.
Zum Vergrößern auf ein Bild klicken.
"Waschbärzeichnung"
Smoke-Kitten haben bei der Geburt oft eine sogenannte "Waschbärzeichnung" im Gesicht.
Zum Schluss noch ein schönes Beispiel-Foto:
Der Ohrsaum kann mitunter sehr hilfreich sein, eine Tabby-Katze als eine Katze mit oder ohne "Silver" zu identifizieren.
Auf dem Foto sieht man den Ohrsaum einer black tabby Katze. Der Ohrsaum sieht gelblich aus - wie die Agoutifarbe dieser Katze.
Bei silver tabby Katzen ist dieser Ohrsaum niemals gelblich.
Das zuvor Beschriebene gilt natürlich nur für Tabby-Katzen, nicht für (non agouti) smoke Katzen.
Zusammenfassung
Farbbestimmung bei Katzen - leicht gemacht
Wichtige Kriterien zur Farbbestimmung:
Update 07/2024
Es gibt einen neuen DNA-Test, der bescheinigen kann, ob eine Katze "Silver" ist.
Mehr Informationen aus dieser Seite: Silver-Inhibitor-Test